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Ageing in Place

Wohnen in der altersfreundlichen Stadt – Kommunale Strategien für die Babyboomer-Generation

Wohnen im Alter kommt mit den Babyboomern unausweichlich auf die kommunale Agenda. Um dieser großen Generation das Altwerden in vertrauter Umgebung zu ermöglichen, verfügt die kommunale Wohnpolitik über vielerlei Instrumente. Zahlreiche Städte und Gemeinden setzen bereits innovative Ideen um.

Die Lebensqualität im Alter wird wesentlich davon bestimmt, wie Menschen wohnen. Die meisten wollen in vertrauter Umgebung alt werden. Das zu ermöglichen, ist auch eine kommunale Aufgabe. Denn zuhause alt werden zu können heißt nicht nur, dass die eigene Wohnung altersgerecht ist. Es geht auch um die Nähe zu vertrauten Menschen, die soziale Einbindung in der Nachbarschaft, um erreichbaren Einzelhandel, medizinische Versorgung oder kulturelle Angebote. Ob im urbanen oder ländlich-kleinstädtischen Raum: Die Bedürfnisse der Älteren müssen bei jeder integrierten Gestaltung des Quartiers berücksichtigt werden. Das gilt umso mehr, als der Eintritt der Babyboomer ins Rentenalter begonnen hat. Geboren zwischen 1955 und 1970, stellen sie heute einen Anteil von 29 Prozent an der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Bis 2035 werden jedes Jahr zwischen einer und 1,4 Millionen von ihnen aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Sie stellen die Kommunen vor sehr unterschiedliche wohnpolitische Herausforderungen: Dazu zählen Angebote für innovative Wohnformen, bezahlbarer Wohnraum für finanziell schlechter Gestellte, aber auch Antworten auf eine zukünftig steigende Nachfrage nach Wohnen mit Betreuungs- und Pflegeoptionen. Die Generation der Babyboomer ist vielfältig. Ein großer Teil lebt im Eigentum; viele verfügen über mehr Wohnfläche und günstigere Mieten als nachfolgende Generationen. Die Kommunen sollten deshalb durchaus auch Anreize und Ideen entwickeln, wie Wohnraum optimal von allen Generationen genutzt werden kann. Was die Babyboomer kennzeichnet, wie sie wohnen und was das für Kommunen bedeutet, ist Gegenstand der vorliegenden Analyse. Sie beleuchtet außerdem die Handlungsoptionen von Städten und Gemeinden für gutes Wohnen im Alter. Was sie dabei im Blick haben sollten, definiert der Begriff „Ageing in Place“: die Möglichkeit, dass Menschen im eigenen Zuhause und Quartier alt werden, in Gemeinschaft, sicher, selbstständig und komfortabel, unabhängig vom jeweiligen Alter, Einkommen oder von den eigenen Fähigkeiten. Es ist unsere Überzeugung, dass der demografische Wandel auf der lokalen Ebene gestaltet wird. Eine altersfreundliche kommunale Wohnpolitik ist dabei ein wesentliches Handlungsfeld – und auch eine Chance für die Kommunen, lebenswert und zukunftsfähig zu sein.

Ageing in Place – Wohnen in der altersfreundlichen Stadt
Über 64-Jährige, die zuhause im vertrauten Umfeld leben
96%
Babyboomer von 52 bis 67 Jahren, die im Eigentum leben
>50%
Babyboomer, die zur Miete wohnen, die eine Warmmiete von bis zu 750 Euro zahlen
63,2%
Babyboomer, die zur Miete wohnen, die eine Warmmiete von höchstens 500 Euro zahlen
24,7%
Über 64-Jährige, die in Ein-Personen-Haushalten leben
5,9Mio
Haushalte von über 64-Jährigen, die keinen stufenlosen Zugang haben
85%
Babyboomer, die ihre Mietsituation als sehr gut oder gut empfinden
91%

Die Babyboomer - Porträt einer Generation

Mit den geburtenstarken Jahrgängen tritt eine neue Altersgeneration an, die vieles in den Städten und Gemeinden verändern wird. Kommunen müssen die Eigenheiten und Prägungen dieser „Generation der Vielen“ kennen, um ihre Wohn- und Quartiersplanung auf sie auszurichten. Wer sind die Babyboomer?

Die Kohorte der Vielen kommt ins Alter

Das Nachkriegs-Geburtenhoch setzte in Westdeutschland zu Beginn der 1950er Jahre ein. In der DDR stieg die Kinderzahl je Frau etwas später an und begann schon früher wieder zu sinken. Den Höhepunkt erreichte der deutsche Babyboom 1964: Insgesamt kamen zu beiden Seiten der Mauer 1,36 Millionen Kinder zur Welt ‒ so viele wie nie zuvor und seither nie wieder.[1] 1,07 Millionen waren es im Westen, 0,29 Millionen im Osten. [2]​ Letztere waren Mitte zwanzig, als die Mauer fiel; da vor allem Jüngere in der Zeit danach in den Westen oder ins Ausland abwanderten, ist die Alterung im Osten heute weiter fortgeschritten. Zusammengenommen stellen die Jahrgänge 1955 bis 1970 heute fast 30 Prozent der Bevölkerung Deutschlands. [3]

Sie sind heute 52 bis 67 Jahre alt.[4] Die Verrentungswelle hat bereits begonnen, obwohl bei den Babyboomern schon greift, dass die Regelaltersgrenze bis 2029 schrittweise auf 67 angehoben wird. [5] 2031 dürfte dann die Mehrheit der besonders kopfstarken „1964er“ aus dem Erwerbsleben ausscheiden und in einen neuen, höchstwahrscheinlich langen und aktiven Lebensabschnitt eintreten. Das ist ziemlich bald.

Keine homogene Gruppe

In jungen Jahren konnten sich die westdeutschen Babyboomer, insbesondere die Frauen unter ihnen, besser qualifizieren und höhere Bildungsabschlüsse erlangen als noch ihre Eltern. Dabei waren Frauen allerdings seltener erwerbstätig als Männer. [6] Die Mehrheit verzeichnete einen stetig steigenden Lebensstandard, viele konnten Vermögen bilden, manche obendrein erben. Da sie weniger Kinder hatten als ihre Eltern, blieb ihnen mehr für Konsum und Freizeitgestaltung.

In Ostdeutschland dagegen, wo Männer und Frauen gleichermaßen berufstätig waren, haben die Babyboomer noch erlebt, dass der Staat ihnen Arbeit garantierte, bescheidenen Konsum und vor allem umfassende Sozialleistungen bot. Allerdings war es ihnen trotz guter Ausbildung kaum möglich, Geld beiseitezulegen, und unmöglich, in Immobilien oder Unternehmen zu investieren. Mit der Deindustrialisierung im Zuge der deutschen Einheit und dem wirtschaftlichen Strukturwandel verloren viele ihre sicheren Erwerbs- und Einkommensmöglichkeiten. [7]

Nicht nur zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es Unterschiede bei den Babyboomern. Die Alterskohorte ist generell nicht homogen ‒ auch Unterschiede bei Einkommen, Vermögen und anderen Indikatoren wirken sich auf die Wohnsituation heute und in naher Zukunft aus

Ab 2030 Schwergewicht im Rentenalter

Bevölkerung Deutschlands nach Altersgruppen und Geschlecht in 1.000 Personen, 2021 und 2030 (Prognose)

Die Geburtsjahrgänge 1955 bis 1970 (farblich markiert) stellen derzeit rund 29 Prozent der Bevölkerung. Dieser Babyboomer-„Bauch“ schiebt sich in den nächsten Jahren in Richtung Rentenalter. Die Regelaltersgrenze wird zwar bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre erhöht, aktuell liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter aber bei 64,15 Jahren (gestrichelte Linie).[8]

Derweil fallen die jüngeren Altersgruppen immer kleiner aus – eine Herausforderung nicht nur für die Sozialsysteme, sondern auch für die Planung von und Versorgung mit Wohnraum.

Wo die Babyboomer leben

Der prozentuale Anteil der Babyboomer an der Bevölkerung ist besonders hoch in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Dazu gehören vor allem Kreise im Nordosten, aber auch im Westen und im Norden der Republik, in denen generell Ältere stärker vertreten sind. Betrachtet man allein die Kohorte der Babyboomer, lebt die Mehrheit der Menschen dieser Altersgruppe (rund 66 Prozent) in kreisfreien Städten und urbanen Räumen.[9]

So wohnen die Babyboomer heute

Wie stellen sich die Babyboomer das Wohnen im Alter vor?

Die verfügbaren Untersuchungen zu Bedürfnissen, Vorstellungen und Wünschen für das Wohnen im Alter betrachten meist bestimmte Altersgruppen, etwa Menschen ab 50 Jahren oder Senior:innen ab 65. Nur einige wenige erfassen gezielt die kopfstarke Kohorte der Babyboomer, oft begrenzt auf eine Region oder Stadt oder wegen geringer Zahl der Befragten nicht repräsentativ. Wie die 1955 bis 1970 Geborenen künftig wohnen und leben wollen, muss somit meist aus den altersgruppenspezifischen Untersuchungen abgeleitet werden.

Über alle Alter hinweg gibt es den Wunsch nach Selbstbestimmung, Eigenständigkeit und Privatsphäre.[10]Befragte ab 50 Jahren in Nordrhein-Westfalen legten 2011 außerdem Wert auf Sicherheit und soziale Kontakte.[11] In Interviews mit 15 Frauen und Männern zwischen 60 und 84 Jahren für die Unternehmensgruppe DPF, die unter anderem den Markt für neue Wohnformen im Alter untersucht, nannten die Befragten 2021 ebenfalls Unabhängigkeit und Selbstbestimmung an erster Stelle. Des Weiteren war ihnen wichtig, auch im Alter als individuelle Person wahrgenommen zu werden, sie wünschten sich eine Wohnsituation, die anregende soziale Kontakte ermöglicht, eine zentrale urbane Lage und ein abwechslungsreiches, möglichst grünes Umfeld.[12]

Wer sich jung fühlt, verdrängt gern Folgen des Alterns

Die Anforderungen an das Wohn- und Lebensumfeld fallen zwar individuell unterschiedlich aus. Die meisten Menschen sehen sich im Alter aber in ihrer angestammten Wohnung.[13] Das gilt auch für die Babyboomer, während sie altern: Solange sie sich das Eigenheim oder die Mietwohnung finanziell leisten können, zeigen sie wenig Neigung, sie zu verlassen – auch wenn die eigenen vier Wände eigentlich zu groß geworden, häufig nur über Treppen zugänglich oder mit einem nicht rollstuhlgängigen Bad ausgestattet sind.

Es liegt nicht nur am Aufwand, der erforderlich wäre, um solche Wohnungen hindernisfrei auszustatten oder aber in eine kleinere, barrierearme oder -freie Wohnung umzuziehen. Die Babyboomer tendieren auch dazu, die Implikationen fortschreitenden Alters zu verdrängen.[14] Rechtzeitig für Barrierefreiheit in der eigenen Wohnung zu sorgen, wird von Eigentümer:innen aufgeschoben, solange sie im Erwerbs- und Familienleben stehen – und oft auch danach. Wer zur Miete wohnt, fürchtet womöglich, bei einem späteren Wohnungswechsel zum Rückbau verpflichtet zu werden. Ein Indiz für die Neigung zur Verdrängung könnte sein, dass 85 Prozent aller Haushalte von über 64-Jährigen 2018 keinen stufenlosen Zugang zur Wohnung hatten.[15]

Eine deutschlandweite Befragung unter Babyboomern ergab 2022, dass sich die wenigsten schon einmal mit dem Thema Pflegebedürftigkeit und Risikovorsorge auseinandergesetzt haben. 79 Prozent der Befragten sehen den Staat in der Verantwortung, die eigene Pflege zu organisieren und deren Kosten zu tragen – obwohl sich dies bekanntlich immer schwieriger gestaltet.[16]Doch selbst kerngesunde Menschen müssen sich darauf einstellen, dass sie im Alter vielleicht in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und Unterstützung oder Pflege benötigen, ob im eigenen Zuhause oder im Heim.

Zurzeit zählt gut die Hälfte der Pflegebedürftigen 80 Jahre oder mehr. Davon werden fast drei Viertel zuhause versorgt, überwiegend durch Angehörige.[17] Die meisten Älteren geben die Wohnung oder das Haus erst auf, um in ein Heim zu wechseln, wenn sie ihren Alltag zuhause nicht mehr allein bewältigen können und eine ambulante Betreuung nicht mehr möglich ist.[18] Seit die Versicherungen im Zuge der Versorgungsreform mehr für ambulante Pflege und für Unterstützungs- und Sachleistungen bezahlen, ist der Anteil Pflegebedürftiger in der sogenannten vollstationären Pflege, also in Heimen, zurückgegangen.[19] Da die jüngeren Generationen schwächer besetzt sind, werden die Möglichkeiten, sich zuhause versorgen und pflegen zu lassen, sowohl durch Angehörige als auch durch professionelle Kräfte, künftig noch mehr eingeschränkt, als dies heute schon der Fall ist.[20]

Vielfältige Wohnformen für das Alter

Ambulante Hilfe zuhause:

Betreuungs- oder Pflegebedürftige, die in ihrer eigenen Wohnung noch zurechtkommen, können sich zur Unterstützung Nachbarschaftshilfen, ehrenamtliche Betreuende oder professionelle ambulante Dienste für Hausbesuche organisieren.

Wohnen für Hilfe:

Junge Wohnungssuchende können bei Älteren günstig wohnen, im Tausch gegen einfache Hilfsdienste wie etwa Einkaufen oder Rasenmähen. Solche generationenübergreifende Wohnpartnerschaften werden beispielsweise über Studentenwerke vermittelt.

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Service-Wohnen:

Geeignete, meist barrierefrei ausgestattete Wohnungen werden oft in Seniorenanlagen angeboten. Zum Paket gehört neben der Miete, dass Bewohner:innen einfache Dienstleistungen in Anspruch nehmen können, etwa einen Hausnotruf, Reinigung und Wäsche, Besuchs- oder ambulante Versorgungsdienste. Professionelle Pflege gehört nicht dazu.

Betreutes Wohnen:

wird meist von Unternehmen oder freien Trägern angeboten, in eigens dafür eingerichteten Apartments. Werden die Bewohner:innen pflegebedürftig, können sie sich von professionellen Kräften versorgen lassen. Je nach Einrichtung stehen auch einfache Dienstleistungen oder gemeinsame Mahlzeiten zur Verfügung. Pflegewohn- oder -hausgemeinschaften: Das können Wohngemeinschaften sein oder Gebäude mit individuellen Wohnungen, Gemeinschaftsräumen und manchmal integriertem Pflegestützpunkt für Pflegebedürftige. Solche gemeinschaftlichen Pflege-Wohnformen gibt es auch speziell auf die Bedürfnisse bestimmter Gruppen Älterer ausgerichtet, zum Beispiel auf Menschen mit Migrationshintergrund oder queere Personen.

Bielefelder Modell:

Wohnungsunternehmen bieten barrierefreie Wohnungen für ältere und behinderte Menschen in bestehenden Wohnquartieren mit guter infrastruktureller Anbindung. Ein Wohncafé dient als Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft. Ein sozialer Dienstleister mit einem Servicestützpunkt und einem umfassenden Angebot ist rund um die Uhr präsent, die Mieter:innen müssen aber nur für Leistungen bezahlen, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Wohngemeinschaften: Das Zusammenleben mehrerer nicht miteinander verwandter Personen in einer WG ist eher bei der jungen Generation verbreitet. Aber immerhin leben 5,6 Prozent der 50- bis 59-Jährigen und 4,3 Prozent der 60- bis 69-Jährigen in einer WG. Unter den über 69-Jährigen sind es immer noch 2,2 Prozent.[21]

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Hausgemeinschaften, Mehrgenerationenwohnen („Co-Housing“):

Der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf, Jahrgang 1938, und seine Frau haben es vorgemacht: Nachdem die Kinder aus dem Haus waren, bezog das Paar mit einigen Freund:innen in ähnlichen Lebenslagen ein eigens umgebautes Haus. Jede Partei wohnt in einer eigenen Wohnung, es gibt keine Gemeinschaftsräume, aber ein Miteinander und gegenseitiges Kümmern. Und wenn Eigentümer:innen versterben oder ausziehen, kommen neue hinzu.[22] Auch diese Wohnform führt noch eher ein Nischendasein.[23]

Cluster-Wohnen:

Mehrere kleine Wohneinheiten bilden zusammen eine große, zusammenhängende Wohnung. Alle Wohneinheiten verfügen über ein eigenes Bad und gegebenenfalls eine kleine Teeküche. Sie sind über eine Gemeinschaftsfläche verbunden, die mit einer großen Gemeinschaftsküche, einem Wohnzimmer und weiteren Gemeinschaftsnutzungen ausgestattet ist.[24]

Mehrgenerationen-Quartiere:

Ganze Häuserblöcke oder leerstehende ehemalige Industrieanlagen für eine gezielte Durchmischung der Generationen und ein ausgeprägtes soziales Miteinander herzurichten, stößt zunehmend auf Interesse, etwa bei Wohngenossenschaften, aber auch bei Stadtplaner:innen. Die Durchmischung vermeidet Segregation und drohende Einsamkeit bei alleinlebenden Älteren, ermöglicht vielfältige Kontakte und informelle gegenseitige Unterstützung. Das Konzept ermöglicht es auch, dass Ältere und ihre Kinder und Enkel:innen nicht zusammen, aber in der Nähe voneinander leben

Generationengerechtes Wohnen

Ausgleich ermöglichen

Die Wohnbedingungen der Babyboomer altersgerecht zu gestalten, ist das eine. Gleichzeitig gilt es aber auch, die ungleiche Verteilung von Wohnraum zwischen Jung und Alt in den Blick zu nehmen (siehe S. 8). Bei Wohnraum in privater Hand haben Kommunen wenig Einflussmöglichkeiten, um einen Ausgleich zu schaffen. Sie können aber Anreize dafür setzen, dass insbesondere Ältere zu groß gewordenen Wohnraum aufgeben und in eine kleinere oder altersgerechte Wohnung umziehen.

Ob bei den Älteren und den Babyboomern dazu Bereitschaft besteht, dazu liefern einige ältere Untersuchungen unterschiedliche Ergebnisse.[25] 2020 sagten im Zuge einer bundesweiten Befragung des Immobilienentwicklers Pantera 52,5 Prozent der Menschen ab 65, sie würden sich dazu bereitfinden. Bei den 51- bis 65-Jährigen waren es nur knapp 47 Prozent.

Potenziale ausschöpfen

Nach Berechnungen der Pantera-Studie ließen sich allein durch Umzüge heutiger Senior:innen, die im Wohneigentum leben, in 81 Großstädten zwischen 10 und 18 Millionen Quadratmeter erschließen – wenn man deren Umzugsbereitschaft nutze respektive fördere. Zum Beispiel, indem ein Angebot passgenauer kleinerer Apartments bereitstehe, idealerweise mit individuell abzurufenden Dienstleistungen.[26]

Dies sollte indessen nicht allein der Markt regeln. Und genau hier kommen die Kommunen ins Spiel: Sie müssen sich auch dafür einsetzen, dass bezahlbare kleinere Wohnungen für Umzugswillige zur Verfügung stehen.

Wohnberatungsstellen oder Quartierbüros können Menschen unterstützen, denen ihre Wohnung tatsächlich zu groß geworden ist, die aber nicht aus ihrer gewohnten Umgebung wegziehen wollen. Eine Untersuchung zum Thema Wohnen für Ältere in Berlin schlägt vor, ihnen etwa mit Hilfe von Besichtigungen, die auch virtuell erfolgen können, eine Perspektive zu verschaffen und die Angst vor Entwurzelung zu nehmen.

Die steigenden Mieten machen den Umzug in eine kleinere Wohnung auch für Bestandsmieter:innen mit gutem Einkommen nicht selten unattraktiv. Um den vorhandenen Wohnraum nachhaltiger und sozialer zu nutzen, können die Kommunen Ältere zu Umbaumöglichkeiten z.B. des eigenen Einfamilienhauses beraten oder sogar finanziell unterstützen. Darüber hinaus sind Vermittlungen von Untermieter:innen möglich, wie es schon im Modell „Wohnen für Hilfe“ praktiziert wird. Junge Menschen bieten Hilfeleistung an, z.B. Gartenarbeit, Haushaltshilfe, Tierpflege, gemeinsame Unternehmungen, und erhalten dafür bezahlbaren Wohnraum.[27]

Beratung für Tauschwillige in Potsdam

Die brandenburgische Landeshauptstadt fördert seit 2020 eine Koordinierungsstelle Wohnungstausch in der Stadtmitte. Das „kollektiv stadtsucht“ entwickelt und erprobt dort Beratungs- und Tauschangebote für die Bewohner:innen Potsdams. Entscheidend für die Tauschvermittlung ist die Kooperation mit den kommunalen Wohnungsunternehmen, dem Wohnungsamt und den privaten Vermieter:innen. Die Koordinierungsstelle übernimmt nicht nur die Kommunikation zwischen den Mietparteien, sondern regelt und begleitet kostenlos den gesamten Prozess bis zum Einzug.

„kollektiv stadtsucht“

Fairer wohnen in Tübingen

Um die Potenziale im Wohnungsbestand auszuschöpfen, hat die baden-württembergische Stadt Tübingen ihre Förderrichtlinie zur Belegungsbindung im Juni 2022 kräftig aufgestockt. Wer bestehenden Wohnraum in Sozialwohnungen umwandelt, kann von Stadt und Land mehr als 100.000 Euro kassieren. Wer sich als Vermieter:in verpflichtet, Wohnraum für einen bestimmten Zeitraum zu 33 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichs – miete zu vermieten, kann die einmalige Prämie zu Beginn des Mietverhältnisses einstreichen. Dabei gilt: Je länger die künftige Bindung, desto höher die Prämie. Die Miete darf in dem gebundenen Zeitraum immer nur so weit erhöht werden, dass der Abstand zur ortsüblichen Vergleichsmiete gewahrt bleibt. Auch bei der Suche nach passenden Mieter:innen ist die Stadt auf Wunsch behilflich. Das Programm ist für Vermieter:innen unter anderem dann attraktiv, wenn eine Sanierung ansteht. Dazu gehört aber auch, dass Tübingen es per Satzung verbietet, Wohnungen zweckentfremdet zu nutzen oder dauerhaft leer stehen zu lassen.[28]

Bürger:innen einbeziehen

Teilhabe fördern

Altersgerechtes Wohnen umfasst auch die kommunale Aufgabe, ältere Bewohner:innen in jeglicher Hinsicht dabei zu unterstützen, sozial eingebunden zu leben. Sie müssen am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Sie sollten Begegnungsstätten und Kulturangebote in erreichbarer Nähe nutzen können. Sie sollten erfahren können, was in der Nachbarschaft vorgeht, Zugang zu Informationen haben und insbesondere bei Entscheidungen, die ihr Umfeld betreffen, mitreden können. Und schließlich: Wenn sie dafür auf Hilfe anderer angewiesen sind, ob es nur um das Einkaufen geht oder aber um professionelle Pflege, gilt es, dies zu organisieren.

Ziel muss sein, eine tragende soziale Infrastruktur zu schaffen, einen Rahmen, der es ermöglicht, die Beziehungen zwischen den Generationen zu fördern und eine „sorgende Gemeinschaft“ wachsen zu lassen.[29] Voraussetzung ist auch hier, dass Verwaltungen die Bedürfnisse, Wünsche und Ideen der Bürger:innen und insbesondere der künftigen Älteren kennen. Wo könnte Vereinsamung drohen? Gibt es soziale Netzwerke oder sogar eine organisierte Nachbarschaftshilfe, die es zu unterstützen und zu stärken gilt?[30]​​​​​​​[31]​​​​​​​

Bürgerschaftliche Selbsthilfe nutzen

Die Babyboomer haben im Durchschnitt noch rund zwei Jahrzehnte Lebenszeit vor sich, Frauen etwas mehr als Männer.[32] Mindestens die Hälfte davon dürften sie bei guter Gesundheit verbringen.[33] Aber wenn sie im höheren Alter doch Unterstützung benötigen, müssen auch Hilfestrukturen jenseits der Familie existieren. Denn familiäre Unterstützung haben viele Babyboomer nicht zu erwarten: Sie haben weniger Nachkommen als frühere Generationen und ihre Kinder sind mobil und leben oft weit entfernt.

Es ist sinnvoll, Kümmerer:innen und Unterstützungsnetze vor Ort zu motivieren. Dafür können gerade die jüngeren Babyboomer angesprochen werden: Mit ihren Prägungen und ihrem gesellschaftlichen Interesse können sie spätestens nach dem Renteneintritt Aufgaben für das Gemeinwesen übernehmen. Die gegenseitige Hilfe über Generationen hinweg kann auch gemeinschaftliche Wohnmodelle umfassen.

Bürgerschaftliche Selbsthilfeorganisationen auf freiwilliger Basis erfordern eine hohe Motivation der Mitwirkenden. Diese lässt sich jedoch nur erreichen, wenn diese Bürger:innen auch ausreichende Gestaltungsmöglichkeiten haben und ihre Initiative in der Kommune die volle Unterstützung findet. Das schließt den Abbau bürokratischer Hemmnisse ein wie auch einen kreativen Umgang zum Beispiel mit rechtlichen Vorgaben, etwa bei Fahrdiensten, Aufwandsentschädigungen, Versicherungen und Qualifikationen.

Es nützt den Kommunen überdies, so die Überzeugung von Hans-Josef Vogel, dem ehemaligen Bürgermeister von Arnsberg, die Kreativität und den Erfindungsgeist der Bürger:innen anzuregen. Denn Alterung und Mangel an Nachwuchs, leere Kassen bei wirtschaftlicher Stagnation und wachsender Staatsverschuldung machen es ihnen zunehmend schwer, selbst Leistungen bereitzustellen und bestehende Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Dabei müssen Jung und Alt miteinander reden und sich füreinander engagieren.[34]

Riedlingen sorgt vor: Alle für alle

Die Seniorengenossenschaft Riedlingen hat bereits vor über 30 Jahren eine bürgerschaftliche Selbsthilfe aufgebaut. Sie reagierte damit auf den demografischen Wandel, der sich schon damals und besonders schnell in strukturschwachen ländlichen Regionen bemerkbar machte. Ziel des Vereins ist es, die Selbstständigkeit von Älteren und Bedürftigen zu fördern und ein Wohnen im eigenen Heim auf lange Zeit zu ermöglichen. Inzwischen werden den Älteren barrierefreie Wohnungen, eine Demenztagespflege, Hilfe im Haushalt, Essens- oder Fahrdienste zu bezahlbaren Preisen angeboten. Neben 22 Fachkräften erbringen auch über 100 ältere Bürger:innen diese Leistungen. Sie erhalten für ihr Engagement eine Vergütung oder eine Gutschrift auf ein „Zeitkonto“. Damit können sie bezahlen, wenn sie selbst solche Leistungen benötigen.

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Zürich: Priorität für altersfreundliches Wohnen

Zürich ist nicht nur die größte Stadt der Schweiz, ein internationaler Finanzplatz und eine europäische Metropole mit hoher Lebensqualität – Zürich versteht sich auch als eine altersfreundliche Stadt. 2020 hat der Stadtrat die „Altersstrategie 2035“ verabschiedet. Ihr Ziel: Ältere Menschen sollen möglichst lange selbstbestimmt und nach ihren individuellen Bedürfnissen leben können.[35] Wohnen und Quartier spielen in der Altersstrategie eine zentrale Rolle. Im September 2022 konnten im Rahmen der Expedition Age & City der Körber-Stiftung Vertreter:innen aus 18 deutschen Kommunen das altersfreundliche Zürich kennenlernen. Ein Reisebericht.

Teilnehmer:innen der Expedition Age & City 2022 im Zürcher Stadthaus
Teilnehmer:innen der Expedition Age & City 2022 im Zürcher Stadthaus Foto: Körber-Stiftung

Information und Beratung

Die Umsetzung der Strategie im Bereich Wohnen fängt bei umfassender Information und individueller Beratung an. Die Website „Zürich im Alter“ gibt eine Übersicht über das städtische, private und gemeinnützige Wohnangebot in Zürich. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich für alle städtischen Wohnmöglichkeiten von der altengerechten Wohnung bis zum Pflegeplatz zentral anzumelden.

Die städtische „Fachstelle Zürich im Alter“ berät Ältere und ihre Angehörigen an drei Standorten persönlich und kostenfrei. Das Fachpersonal zeigt Möglichkeiten auf, wie auch im Alter eine selbstbestimmte Alltagsbewältigung in der gewohnten Umgebung bestmöglich gewährleistet werden kann. Sofern Bedarf besteht, werden auch weitere Fachstellen einbezogen, um zum Beispiel gesundheitsspezifische Fragen zu den Themen Bewegung und Mobilität zu beantworten.[36]

Die Fachstelle bietet auch Hausbesuche bei Älteren an. Dazu werden Menschen im Pensionsalter angeschrieben. Zentral ist die Frage, welche Unterstützungsangebote den Menschen helfen können, das Weiterwohnen im eigenen Haushalt zu ermöglichen. Aber auch wenn ein Umzug, etwa aus finanziellen Gründen in eine Alterswohnung oder aus gesundheitlichen Gründen in ein Gesundheitszentrum, gewünscht wird, berät die Fachstelle dazu bedarfsgerecht.

Mit diesen Angeboten für Ältere – aber auch ihre Angehörigen – gelingt es in Zürich, das Bewusstsein für das Thema Wohnen im Alter in der Breite zu stärken. Die Bürger:innen werden dazu motiviert, das eigene Wohnumfeld rechtzeitig auf Altersgerechtigkeit hin zu prüfen.

Andreas Hauri: Stadtrat und Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements
Andreas Hauri: Stadtrat und Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements

Was nützt eine kommunale Altersstrategie und was kann durch sie bewegt werden? Das weiß Andreas Hauri, Stadtrat und Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements in Zürich. Er ist der politische Kopf hinter der „Altersstrategie 2035“. Im Gespräch mit der Körber-Stiftung benennt er die Ziele seiner Alterspolitik.

Herr Hauri, warum haben Sie in Zürich die Altersstrategie vorangetrieben?

Es ist wichtig, dass wir für die Alterspolitik der Stadt Zürich eine Vision haben und wissen, wohin der Weg gehen soll. Mir ist es ein Kernanliegen, dass alle Zürcher:innen auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen können, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen, sozialen oder gesundheitlichen Situation. Genau dafür haben wir die „Altersstrategie 2035“ erarbeitet. Sie definiert die wichtigsten städtischen Stoßrichtungen. Schon heute steht der älteren Bevölkerung der Stadt Zürich ein gutes Angebot in den Bereichen Wohnen, Gesundheit, Pflege, Unterstützung, Beratung, Freizeit und Mobilität zur Verfügung, zu dem auch zahlreiche gemeinnützige und private Organisationen beitragen. In den kommenden Jahren wird die Zahl der betagten Menschen jedoch zunehmen und die künftigen Senior:innen werden andere Bedürfnisse haben als heute. Hinzu kommen aktuelle gesellschaftliche Trends und Entwicklungen, die das Leben im Alter verändern werden. Es braucht neue Lösungen.

Wohnen im Alter – warum müssen sich kommunale Politik und Verwaltung darum kümmern?

Der Stadtrat von Zürich betreibt eine aktive Wohnpolitik. Dafür haben sich die Zürcher:innen auch in einer Volksabstimmung klar ausgesprochen. Dabei verfolgt die Stadt das Ziel, eine attraktive Wohnstadt für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zu sein sowie sich für die gute soziale Durchmischung einzusetzen. Im Rahmen der Altersstrategie 2035 arbeitet die Stadt derzeit an verschiedensten Maßnahmen, um mehr bezahlbaren Wohnraum für ältere Menschen zu schaffen. Gleichzeitig kann nicht die Stadt alleine alle notwendigen Alterswohnungen selber stellen. Es braucht auch das Engagement von gemeinnützigen und den privaten Anbietern.

Es geht Ihnen bei Ihrer Alterspolitik auch um die Diversität des Alters – warum und wie?

Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass die städtische Alterspolitik der Diversität und den verschiedenen Lebensentwürfen der Zürcher:innen Rechnung trägt. Es gilt, das Angebot für ältere Menschen gemäß den unterschiedlichen Lebensformen und Bedürfnissen im Alter weiter auszudifferenzieren, denn das Alter wird – wie die ganze Gesellschaft – in Zukunft noch vielfältiger. Das bedeutet konkret, dass wir unterschiedliche Wohn- und Betreuungsformen anbieten wollen, seien es Alterswohnungen, Alters-WGs, gemischte Wohngemeinschaften, Wohngemeinschaften für mediterrane Bevölkerungsgruppen oder ein Modell für Menschen der LGBTQ-Gemeinschaft.

Der „Babyboom“ ging in der Schweiz früher los als in Deutschland. Was ändert sich für die Alterspolitik, wenn die größte Generation ins Alter kommt?

Mit den geburtenstarken Nachkriegsjahrgängen werden heute nicht nur mehr Menschen älter als bisher, sie haben auch andere Ansprüche. Der Wunsch nach stärkerer Individualisierung im Alter wird immer lauter. Die Babyboomer stellen stärker Traditionelles in Frage. Ihre Lebens- und Konsumbedürfnisse sind individueller und anspruchsvoller. Deshalb brauchen wir mehr und anders ausgestaltete Angebote und Dienstleistungen. Darauf muss sich die Stadt mit einer zukunftsgerichteten Alterspolitik vorbereiten.

Fazit: Vor Ort alt werden: wie die Babyboomer Wohnpolitik verändern

1. Die Babyboomer verändern die kommunale Wohnplanung

Weitsichtige Wohn- und Bauplanung muss in den nächsten Jahren die große alternde Babyboomer-Generation berücksichtigen. Der aktuelle Bedarf an Wohnraum wird langfristig analog zur Alterung der Babyboomer sinken. Kommunen, Bau- und Wohnwirtschaft sollten deshalb eher im Bestand altersgerecht sanieren als neu bauen. Die Babyboomer werden als Kohorte hochaltrig werden. Alten- und Pflegezentren, betreutes Wohnen oder Service-Wohnungen müssen geschaffen werden – idealerweise in kommunaler oder gemeinnütziger Trägerschaft, damit sie auch den von Altersarmut Betroffenen offenstehen.

2. Die meisten Babyboomer wohnen komfortabel – aber nicht immer altersgerecht

Die Babyboomer leben in der Mehrheit im Eigentum oder sind zufrieden mit der eigenen Wohnsituation. Sie wollen so lange wie möglich zuhause leben, treffen aber oft wenig Vorsorge für Barrierefreiheit und Unterstützungsangebote im Alter. Beratung und Information, zum Beispiel zum Einsatz neuer Technologien, können sie motivieren, ihr Zuhause rechtzeitig altersgerecht zu gestalten.

3. Eine Umverteilung von Wohnraum ist alters- und generationengerecht

Für viele Babyboomer wird der „Traum vom Eigenheim auf der grünen Wiese“ im Alter zur Last: Ohne Kinder leben sie oft isoliert auf zu großen Flächen, die den nachfolgenden Generationen fehlen. Um Babyboomern Alternativen aufzuzeigen, braucht es Anreize und Angebote für den Umzug in passende Wohnformen – kleinere Wohnungen, die nicht teurer sein dürfen, oder auch innovative Modelle für gemeinschaftliches Wohnen.

4.„Ageing in Place“ ist nur im altersgerechten Sozialraum möglich

Wenn die größte Generation ins Alter kommt, müssen mehr denn je auch ihr Quartier, ihre Nachbarschaft oder ihr Nahbereich altersgerecht sein. Um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bis ins hohe Alter zu gewährleisten, muss der öffentliche Raum hindernisfrei sein und Aufenthaltsqualität wie Begegnungsmöglichkeiten bieten.

5. Im ländlichen Raum braucht altersfreundliches Wohnen neue Ideen

Für Dörfer und Randregionen mit mangelnden Infrastruktur- und Mobilitätsmöglichkeiten müssen kreative Konzepte entwickelt werden, um eine dezentrale Versorgung zu gewährleisten. Hier kann die Lösung auch in Kooperationen von Gemeinden liegen, die gemeinsam neue Dorfzentren schaffen und das Wohnen, wenn nicht mehr im eigenen Haus, so doch in der angestammten Gemeinde ermöglichen.

6. Die Babyboomer sind selbst die Lösung für gutes Wohnen im Alter

Die Babyboomer werden älter und gesünder alt als jede Generation zuvor. Viele engagieren sich gern für das Gemeinwesen, wollen mitbestimmen, sind technikaffin – und offen dafür, innovative Wohnformen zu erproben und mitzugestalten. Dieses Mitwirkungspotenzial ist unbedingt zu fördern. Bürgerschaftliche Selbsthilfe-Initiativen, Genossenschaften oder gemeinschaftliche Wohnprojekte brauchen unbürokratische Unterstützung.

Zur vollständigen Publikation

  • 1. Statistisches Bundesamt (2022). Geburten. http://bitly.ws/tLzU (25.08.2022).
  • 2. Ehrlich, U. & Vogel, C. (2018). Babyboomer in Deutschland. Erwerbsverhalten, ehrenamtliches Engagement, Fürsorgetätigkeiten und materielle Lage. Deutsches Zentrum für Altersfragen, Heft 01/2018.
  • 3. Statistisches Bundesamt (2021). Bevölkerung am 31.12.2021 nach Alters- und Geburtsjahren. Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011. Bis 2035 werden demnach jedes Jahr zwischen einer und 1,4 Millionen Babyboomer der Jahrgänge 1955 bis 1970 aus dem Erwerbsleben ausscheiden.
  • 4. Stand Ende 2022 angenommen. In der Fachliteratur existiert keine allgemeingültige Definition für Babyboomer. Als „Kern“ des Babybooms in Deutschland gelten häufig die Geburtsjahrgänge 1955 bis 1964. Aus Gründen der Datenverfügbarkeit haben wir für die vorliegende Arbeit die Jahrgänge 1955 bis einschließlich 1970 zugrunde gelegt, wenn von Babyboomern die Rede ist. Wo andere Altersgruppen gemeint sind, weisen wir ausdrücklich darauf hin.​​​​​​​​​​​​​​
  • 5. Deutsche Rentenversicherung (2022). Renteneintrittsalter. http://bitly.ws/tLzW (26.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 6. Ehrlich, U. & Vogel, C. (2018). Babyboomer in Deutschland. Erwerbsverhalten, ehrenamtliches Engagement, Fürsorgetätigkeiten und materielle Lage. Deutsches Zentrum für Altersfragen, Heft 01/2018.
  • 7. Ehrlich, U. & Vogel, C. (2018). Babyboomer in Deutschland. Erwerbsverhalten, ehrenamtliches Engagement, Fürsorgetätigkeiten und materielle Lage. Deutsches Zentrum für Altersfragen, Heft 01/2018.​​​​​​​​​​​​​​
  • 8. Deutsche Rentenversicherung (2022). Renteneintrittsalter. http://bitly.ws/tLzW (26.08.2022).
  • 9. Deutsches Zentrum für Altersfragen (2020). Scientific Use File Deutscher Alterssurvey (SUF DEAS) 2020, Version 1.0. DOI: 10.5156/DEAS.2020.M.001.​​​​​​​
  • 10. Bölting, T., Cirkel, M., Eisele, B. et al. (2018). Marktbericht Wohnen für Ältere in Berlin, Institut Arbeit und Technik (IAT), 2/2018; DPF AG (2021). Zielgruppenanalyse für das Best Ager Wohnkonzept livree. Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin im Auftrag der DPF AG. http://bitly.ws/tLCf (25.08.2022).
  • 11. Bölting, T. (2013). Der Masterplan altengerechte Quartiere.NRW. https://bit.ly/3CzSXHV (26.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 12. DPF AG (2021). Zielgruppenanalyse für das Best Ager Wohnkonzept livree. Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin im Auftrag der DPF AG. http://bitly.ws/tLCj (25.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 13. Bölting, T., Cirkel, M., Eisele, B. et al. (2018). Marktbericht Wohnen für Ältere in Berlin, Institut Arbeit und Technik (IAT), 2/2018; DPF AG (2021). Zielgruppenanalyse für das Best Ager Wohnkonzept livree. Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin im Auftrag der DPF AG. http://bitly.ws/tLCf (25.08.2022)​​​​​​​​​​​​​​
  • 14. Spillmann, A. (2020). Wohnen im Alter: Was hemmt die Generation 50+, ihre Wohnform frühzeitig altersgerecht anzupassen? Bachelorarbeit Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.​​​​​​​​​​​​​​
  • 15. Statistisches Bundesamt (2019). Zahl der Woche, Nr. 50. http://bitly.ws/tLCm (25.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 16. Druyen, T. et al. (2022). BabyboomerGeneration läuft blind in die Pflege-Katastrophe. Opta data ZukunftsStiftung. http://bitly.ws/tLCo (26.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 17. Statistisches Bundesamt (2021). Pressemitteilung Nr. N 057. http://bitly.ws/tLCp (25.08.2022); Jacobs, K. et al. (2021). Pflege-Report 2021. Sicherstellung der Pflege: Bedarfslagen und Angebotsstrukturen. Berlin, Heidelberg: Springer​​​​​​​​​​​​​​
  • 18. Sütterlin, S., Hoßmann, I., Klingholz, R. (2011). Demenz-Report. Wie sich die Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf die Alterung der Gesellschaft vorbereiten können. Berlin: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung​​​​​​​​​​​​​​
  • 19. Jacobs, K. et al. (2021). Pflege-Report 2021. Sicherstellung der Pflege: Bedarfslagen und Angebotsstrukturen, S. 238. Berlin, Heidelberg: Springer.​​​​​​​​​​​​​​
  • 20. Sütterlin, S., Hoßmann, I., Klingholz, R. (2011). Demenz-Report. Wie sich die Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf die Alterung der Gesellschaft vorbereiten können. Berlin: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung​​​​​​​​​​​​​​
  • 21. IfD Allensbach (2022). Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, AWA.​​​​​​​
  • 22. Volkswagen Financial Services (30.04.2021). Henning Scherf: „Es sollten viel mehr Leute in Mehrgenerationenhäusern leben.“ http://bitly.ws/tLCD (26.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 23. GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (2013). Wohntrends 2030. Berlin: GdW.​​​​​​​​​​​​​​
  • 24. STATTBAU Stadtentwicklungsgesellschaft mbH (Netzwerkagentur GenerationenWohnen) (2019). Gemeinschaftliches Wohnen im Cluster. Ein praktischer Leitfaden zum Planen. Berlin.​​​​​​​​​​​​​​
  • 25. Sunderer, G., Birzle-Harder B. & Stieß, I. (10.04.2018). Wohnwünsche und Wohnbedürfnisse von Zielgruppen für eine effiziente Wohnflächennutzung – Ergebnisse einer standardisierten Befragung, Präsentation. Frankfurt am Main: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung; s. Endnote 64; Schader-Stiftung (1998). Wohnwünsche und Wohnbedürfnisse älterer Menschen in der Nordweststadt. Ergebnisbericht der qualitativen Untersuchung. Werkstattbericht, Januar ’99. Frankfurt am Main.​​​​​​​
  • 26. Pantera (2020). pantera-Studie Neues Wohnen 2020 – Silver Society. Köln: Pantera.​​​​​​​​​​​​​​
  • 27. OptiWohn (2022). Suffizientes Wohnen. https://www.wohnen-optimieren.de/ das-projekt/suffizientes-wohnen/ (25.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 28. Universitätsstadt Tübingen (2022). Programm „Fairer wohnen“. http://bitly.ws/tLzd (23.08.2022).​​​​​​​
  • 29. Helmer-Denzel, A. (2016) Quartiersarbeit in der Altenhilfe – Die Mühen der Ebene; Lechtenfeld, S., Olbermann, E. (2016). Förderung von Generationenbeziehungen in der Kommune. Beide in: Naegele, G., Olbermann, E., Kuhlmann, A. (Hrsg.) Teilhabe im Alter gestalten. Aktuelle Themen der Sozialen Gerontologie. Wiesbaden: Springer VS.​​​​​​​
  • 30. Bölting, T., Cirkel, M., Eisele, B. et al. (2018). Marktbericht Wohnen für Ältere in Berlin, Institut Arbeit und Technik (IAT), 2/2018; DPF AG (2021). Zielgruppenanalyse für das Best Ager Wohnkonzept livree. Studie der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin im Auftrag der DPF AG. http://bitly.ws/tLCf (25.08.2022).
  • 31. EADER-Aktionsgruppen Nordschwarzwald, Mittlerer Schwarzwald, Südschwarzwald, Südwestalb, Brenzregion, Oberschwaben (2015). Alt werden in vertrauter Umgebung. Freiburg
  • 32. Statistisches Bundesamt (2022). Sterbefälle und Lebenserwartung. Durchschnittliche fernere Lebenserwartung (Periodensterbetafel) in den Bundesländern. Für Männer: http://bitly.ws/tLCZ, für Frauen: http://bitly.ws/tLD3 (25.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 33. Eurostat (2018). Statistiken über gesunde Lebensjahre. http://bitly.ws/tLAn (25.08.2022).​​​​​​​​​​​​​​
  • 34. Sütterlin, S., Hoßmann, I., Klingholz, R. (2011). Demenz-Report. Wie sich die Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf die Alterung der Gesellschaft vorbereiten können. Berlin: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung.​​​​​​​​​​​​​​
  • 35. Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich (2020). Ein guter Ort zum Leben für kommende ältere Generationen. https://bit.ly/3e6kvLC (20.09.2022)​​​​​​​
  • 36. Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich. Fachstelle Zürich im Alter. https://bit.ly/3Ryjj19 (15.09.2022)​​​​​​​