Svante Pääbo – Körber-Preisträger 2018

Den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhält Svante Pääbo. Er wird ausgezeichnet für seine Pionierleistungen auf dem Gebiet der Paläogenetik, als deren Begründer er gilt. Zu Pääbos bedeutendsten wissenschaftlichen Durchbrüchen zählt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms. Seine Arbeiten haben unser Verständnis der Evolutionsgeschichte der modernen Menschen revolutioniert. Denn sie trugen wesentlich zu der Erkenntnis bei, dass Neandertaler und andere ausgestorbene menschliche Gruppen einen Beitrag zur Abstammung der heutigen Menschen geleistet haben.
Svante Pääbo, 63, studierte an der Universität Uppsala Ägyptologie und Medizin. Als Doktorand – er promovierte in Immunologie – wies er außerdem nach, dass DNA in altägyptischen Mumien überdauern kann, und erlangte so fachlichen Ruhm als Pionier des neuen Forschungsgebietes der Paläogenetik. Paläogenetiker erforschen die Genome altertümlicher Organismen und ziehen daraus Rückschlüsse auf den Verlauf der Evolution.
Nach seiner Promotion arbeitete Pääbo im Team des Evolutionsbiologen Allan Wilson an der University of California in Berkeley. Ab 1990 leitete er ein eigenes Labor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1997 wechselte Pääbo als einer von fünf Direktoren an das neu gegründete Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, wo er bis heute tätig ist.
Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2018 wurde Svante Pääbo am 7. September im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses überreicht.
Bericht von der Preisverleihung
Einblicke in die Ursprünge der Menschheit
Mit einer Mumie fing alles an. Als Jugendlicher habe ihn seine Mutter mit auf einen Ägyptenurlaub genommen, erzählte Svante Pääbo im Gespräch mit dem Journalisten Ranga Yogeshwar, um sein Forschungsinteresse zu erklären. Angesichts der konservierten Ausstellungsstücke menschlicher Vorfahren war seine Neugier an deren Vergangenheit geweckt und seine Forschungskarriere nahm ihren Anfang. Doch in diesen Fundstücken noch menschliche DNA nachzuweisen, erwies sich zunächst als schwierig. Verunreinigungen konnten nicht ausgeschlossen werden. Aber das neue Forschungsgebiet Paläogenetik war geboren und Pääbo galt als ihr Gründer. Und der tauchte bald darauf noch weiter in die Vergangenheit ein. Nach einigen Teilerfolgen in der DNA-Forschung beschloss Pääbo Anfang der 2000er-Jahre, als die DNA-Sequenzierungsmethoden inzwischen sehr viel effizienter geworden waren, das komplette Genom der Neandertaler zu entschlüsseln. 2010 gelang es Pääbos Team tatsächlich, eine erste Version des Genoms der Neandertaler aus Knochen zu rekonstruieren, die Zehntausende von Jahren alt sind.
Foto-Galerie
Fotos: David Ausserhofer
Videos
Preisverleihung am 7. September 2018 im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses
Svante Pääbo im Gespräch mit Ranga Yogeshwar
Martin Stratmann im Gespräch mit Ranga Yogeshwar
Filmisches Porträt
Körber Lecture 2018: Human origins from a neandertal perspective
Fotos der Preisverleihung
Fotos von der Verleihung des Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2018 an Svante Pääbo im Hamburger Rathaus am 7. September 2018.
Die Fotos können im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über den Körber-Preis mit dem Fotocredit: Körber-Stiftung/David Ausserhofer honorarfrei veröffentlicht werden.

Dr. Lothar Dittmer, Dr. Peter Tschentscher, Prof. Dr. Svante Pääbo, Ranga Yogeshwar (v.l.)
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Dr. Peter Tschentscher
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Prof. Dr. Svante Pääbo, Ranga Yogeshwar (v.l.)
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Prof. Dr. Martin Stratmann, Prof. Dr. Svante Pääbo, Dr. Lothar Dittmer (v.l.)
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Preisverleihung am 7. September 2018 im Hamburger Rathaus
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Preisverleihung am 7. September 2018 im Hamburger Rathaus
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Fotos zum Download
Die folgenden Fotos können im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über den Körber-Preis mit dem Fotocredit Körber-Stiftung/Friedrun Reinhold honorarfrei veröffentlicht werden.
weitere Fotos
Thema Neandertaler (Copyright: Max-Planck-Institut Leipzig)
Thema Alte DNA aus Sedimenten (Copyright: Max-Planck-Institut Leipzig)
Thema Denisova (Copyright: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie)