Amtskirche Islam?

  • Integration
  • Politik

Die großen Islamverbände werden zunehmend als Stimme der Muslime in Deutschland wahrgenommen, etwa wenn es um die Imam-Ausbildung an deutschen Hochschulen, islamischen Religionsunterricht oder das Kopftuchverbot geht. Ebenso setzen sich die Verbände für einen institutionalisierten Islam ein, der Kirchensteuer erheben und Religionsunterricht erteilen darf. Welche Positionen vertreten die verschiedenen Verbände? Wie verbinden sie Mitgliederinteressen und die Erwartung der deutschen Politik und Öffentlichkeit an sie, Integrationsmotor zu sein? Wie gehen sie mit Tendenzen zu Fundamentalismus und Parallelgesellschaften um? Diese Fragen diskutierte die Studienpreisträgerin und Soziologin Kerstin Rosenow-Williams am 29. Mai 2013 mit dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein, Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, und Dieter Wiefelspütz, MdB. Es moderierte Stephan Detjen, Deutschlandradio. In Kooperation mit dem Deutschlandfunk. Begrüßung: Friederike Schneider, Körber-Stiftung. KLARSTELLUNG: In der Diskussionsrunde vom 29. 5. 2013 zum Thema »Amtskirche Islam?«, die hier als Video- und Audiostream aufrufbar ist, erwähnte Herr Dr. Beckstein die Beobachtung der Milli Görüs durch den Verfassungsschutz und zitierte in diesem Zusammenhang die folgenden radikalislamischen Aussagen: »Dass der islamische Terror ein Gemeinschaftsprodukt Amerikas und Israels ist. Wenn man an der Oberfläche der Terroranschläge kratzt, grinst uns die Aufschrift 'Made in Pentagon' oder 'Made in Mossad' an.« Zur Vermeidung von Missverständnissen weisen wir darauf hin, dass die von Herrn Dr. Beckstein zitierten Äußerungen nach einem Bericht des Hamburgischen Landesamtes für Verfassungsschutz im Jahre 2003 von der Milli Görüs nahestehenden »Milli Gazete« veröffentlicht wurden. Dass diese Thesen darüber hinaus auf der Website des IGMG - Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e.V. oder auf einer Veranstaltung der IGMG im Mai 2013 in Belgien verbreitet worden seien, sollte nicht zum Ausdruck gebracht werden und ist auch nicht der Fall. Die Körber-Stiftung