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Gebundenes Leben: Zusammenhalt unter Beschuss

Die Widerstandskraft der Ukrainer:innen ist bemerkenswert. Welche Rolle spielen das bürgerschaftliche Selbstverständnis und die Vergangenheit des Landes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Mit der Publizistin Kateryna Mishchenko und dem Historiker Karl Schlögel spricht Joachim Telgenbüscher.

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  • 99 Min.

Seit Februar 2022 herrscht in der Ukraine der Ausnahmezustand. Während Russland kontinuierlich Ziele im Land angreift, bleibt die ukrainische Gesellschaft standhaft und zeigt einen bemerkenswerten Zusammenhalt. Wie lässt sich diese enorme Widerstandskraft der Zivilbevölkerung erklären?

Wer Erklärungen sucht, wird bei einem Blick in die Geschichte der Ukraine fündig: Geprägt durch jahrhundertelange Einflüsse großer Imperien, brachte das 20. Jahrhundert Verwüstungen und Hunger durch sowjetische Gewaltherrschaft, Grenzverschiebungen, flächendeckende Vernichtung und Zerstörung durch nationalsozialistische Besatzungs- und Tötungspolitik.

Noch vor dem endgültigen Zerfall der Sowjetunion im Dezember 1991 erklärte sich die Ukraine für unabhängig und machte sich auf den – nicht immer konfliktfreien – Weg demokratischer Erneuerung. In der Orangenen Revolution 2004 und in den Protesten auf dem Maidan knapp zehn Jahre danach formulierten die Bürger:innen des Landes ihre Forderungen nach Demokratie und Freiheit und wandten sich klar gegen Korruption und Einflussnahme aus Russland. Das Putin-Regime reagierte 2014 mit der Annexion der Krim und einem Krieg im Donbas.

Fest steht: Mit dem russischen Überfall haben sich drängende Fragen auch für die deutsche Gesellschaft ergeben: Welche Rolle spielt das bürgerschaftliche Selbstverständnis für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Ukraine? Wie prägt die Vergangenheit heute die Gegenwart eines Landes? Und welche Verantwortung ergibt sich daraus für Deutschland in Zeiten des russischen Krieges?

Ein Gespräch mit der Publizistin Kateryna Mishchenko und dem Historiker Karl Schlögel. Es moderiert Joachim Telgenbüscher, Redaktionsleiter GEO EPOCHE.

Die vierteilige Reihe „Gebundenes Leben“ in Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg setzt sich mit Widerstand und Resilienz, Emotionen, Gewalt und Grenzen in verschiedenen Kontexten des Krieges und Friedens auseinander.