Hannah Arendt: »Denken ohne Geländer«

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»Denken ohne Geländer« – so nannte die amerikanische Journalistin und Wissenschaftlerin Hannah Arendt (1906-1975) ihr Vorgehen in der politischen Theorie. Sie prägte mit ihren Beiträgen zum »tätigen Leben«, zum Totalitarismus und zur »Banalität des Bösen« den wissenschaftlichen und politischen Diskurs. Wegen ihrer jüdischen Herkunft war Arendt im nationalsozialistischen Deutschland bedroht. Angesichts der zunehmenden antisemitischen Ausschreitungen floh sie im September 1933 von Berlin ins Pariser Exil. Tief enttäuscht vom bereitwilligen Arrangement einiger intellektueller Freunde mit der menschenverachtenden NS-Ideologie, wandte sie sich der praktischen Sozialarbeit zu und half jüdischen Jugendlichen, sich auf die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde sie in Frankreich als »feindliche Ausländerin« interniert. Nur knapp entkam sie gemeinsam mit ihrem Mann Heinrich Blücher aus dem von deutschen Truppen besetzten Land ins US-amerikanische Exil. Im Gespräch mit Prof. Dr. Antonia Grunenberg, Gründerin und langjährige Leiterin des Hannah Arendt-Zentrums an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, stellte Susanne Wittek im KörberForum Leben und Werk der Philosophin vor. Die Schauspielerin Katharina Schütz las ausgewählte Texte und Briefe Hannah Arendts. In Kooperation mit der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung im Rahmen der Hamburger Stiftungstage 2013. Begrüßung: Sven Tetzlaff, Leiter des Bereichs Bildung der Körber-Stiftung.