Müde Museen

  • Gesellschaft
  • Demografischer Wandel

Museen sind Massenmedien. Aufwändige Ausstellungsprojekte erreichen immense Besucherzahlen; kühne Museumsbauten bilden neue Landmarken. Keine Zeichen von Müdigkeit, oder? Doch Betrieb und Besucher drehen sich im Kreis: Immer mehr, immer teurer, immer multimedialer – und irgendwie immer dasselbe. In die Zufriedenheit mischt sich Unbehagen: Wozu das alles? Daniel Tyradellis, Philosoph und freier Kurator (zuletzt in Hamburg: »WUNDER«), hat die Frage nach der Müdigkeit von Betrieben und Besuchern keine Ruhe gelassen. In seinem neuen Buch »Müde Museen« sucht er Antworten auf diese Fragen, fordert Denk-Freiräume statt Quotendruck bei der Konzeption. Er entwirft Grundlagen einer neuen Ausstellungskultur, in der ein Nachdenken, das sich an den Exponaten entzündet, einen breiteren Raum einnimmt, als die reine Schaulust. Warum er Ausstellungsmachern und -besuchern mehr Mut wünscht, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, und weshalb die Erschöpfung anders als die Ermüdung ein Ziel des Kurators sein muss, darüber sprach Daniel Tyradellis am 25. März 2014 mit Christoph Bungartz, Leiter der Abteilung Magazine im Programmbereich Kultur des NDR Fernsehens, im KörberForum. Begrüßung: Kai-Michael Hartig, Leiter des Bereichs Kultur der Körber-Stiftung.