Vielerorts sind ein Vertrauensverlust in die politischen Institutionen und eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung spürbar. Gleichzeitig ist der Wunsch nach Zusammenhalt sehr groß. Zivilgesellschaft und Staat können einen Rahmen schaffen für Bürgerdialoge, die zu einem Mehr an Verbundenheit, Teilhabe und Beteiligung beitragen. Meine Stadt besser machen setzt hier an und bringt Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Land zusammen und gibt ihnen eine Stimme, die von der Politik gehört wird. Das Beteiligungsprojekt beruht auf fünf wesentlichen Prinzipien. Es ist
- aufsuchend: Es setzt direkt in der Nachbarschaft, am eigenen Wohnort, in der eigenen Stadt an.
- gemeinwohlorientiert: Es wägt alle individuellen und übergeordneten Interessen ab für ein insgesamt besseres Miteinander.
- analog und digital: Es öffnet viele Wege zur Teilnahme.
- themenoffen: Alle Wünsche und Ideen der Bürgerinnen und Bürger werden gehört und fließen ein.
- aktivierend: Es zeigt, dass Veränderung von jedem ausgehen kann und stärkt das Engagement für Beteiligung und Eigeninitiative.
Ausgehend von diesen Prinzipien lädt meine Stadt besser machen in einem mehrstufigen Verfahren ein, sich auf verschiedenen Wegen zu engagieren:
- Bürgerinnen und Bürger bringen Ideen für ihre eigenen Quartiere und Straßen auf einer kartenbasierten Online-Plattform ein und tauschen sich darüber aus. Zum Abschluss dieses Prozesses stimmen sie über die aussichtsreichsten Ideen ab.
- Sie treffen sich in möglichst vielen unterschiedlichen Teilen der Stadt oder des Dorfes zu Kneipengesprächen, um Gedanken und Wünsche zur Zukunft des Quartiers auszutauschen.
- Für diese Gespräche werden ehrenamtliche Moderatorinnen und Moderatoren, die sogenannten Ideenbotschafter, geschult, die ein Netzwerk von Multiplikatoren und Kompetenzträgerinnen und Kompetenzträgern bilden.
- Zu den meistdiskutierten Themenbereichen finden Werkstätten oder Workshops statt, bei denen Vorschläge mit Vertretern von Verwaltung und Politik weiter konkretisiert und auf ihre Übertragbarkeit hin geprüft werden.
- Gemeinsam erarbeiten Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Ergebnisbericht, der an die lokale Politik übergeben wird, um zusammen Probleme der Stadt- und Dorfgesellschaft anzugehen und idealerweise Ideen konkret umzusetzen.
Aufbauend auf den Erfahrungen des Pilotprojektes Hamburg besser machen, das die Körber-Stiftung zusammen mit ZEIT:Hamburg und weiteren lokalen Partnern 2019 erfolgreich durchgeführt hat, werden bundesweit Meine Stadt besser machen-Projekte in Kooperation mit Partnern vor Ort realisiert.