Die COVID-19-Pandemie habe jedem gezeigt, dass die soziale Isolation älterer Menschen ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Phänomen sei, so Dr. Rotraut Sawatzki, die Vorstandsvorsitzende der Landesseniorenvertretung für Sachsen. Karin Haist, Leiterin der Projekte Demografische Zukunftschancen der Körber-Stiftung, konnte das im Vortrag und einer lebhaften Diskussion nur bestätigen: In einer alternden Gesellschaft, in der angesichts der Verrentung der Babyboomer die absolute Zahl der Älteren ansteigen werde, wachse auch die Zahl derer, die im Alter von Einsamkeit bedroht seien. Das seien vor allem Menschen mit wenig Bildung, kranke und arme Alte oder Alleinlebende ohne soziale Teilhabe. Und Einsamkeit betreffe nicht nur den Einzelnen – mit erhöhtem Risiko für Bluthochdruck, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz oder früher Pflegebedürftigkeit –, sondern verursache auch hohe gesellschaftliche Gesundheitskosten.
Was also tun? Die Handlungsempfehlungen der Körber-Stiftung, entwickelt in der Studie (Gem)einsame Stadt. Kommunen gegen soziale Isolation im Alter überzeugten die kommunalen Seniorenvertretungen, von gemeinschaftlichen Wohnkonzepten bis zu Online-Plattformen.
Auch am Beispiel des Haus im Park der Körber-Stiftung plädierte Karin Haist für Angebote und Orte, die niedrigschwellige Begegnungen und Teilhabe der älteren Generationen ermöglichen. Auf explizite Zustimmung stieß das bei der neuen sächsischen Landesseniorenbeauftragten im Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Christiane Schifferdecker. Sie stellte ein aktuelles Förderprogramm für kleine und mittlere sächsische Kommunen vor. Genau wie von der Körber-Stiftung empfohlen, soll es Orte der Gemeinschaft fördern, um das soziale Miteinander und die Demokratie zu stärken – und um gegen Einsamkeit zu wirken.