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Künstlich erinnern? Junge Europäer:innen fordern ChatGPT heraus

Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert geht längst weit über Denkmäler, Museen und Gedenktage hinaus. Doch was bedeutet es, wenn künstliche Intelligenz Einzug hält in unsere Geschichtsschreibung und Erinnerung?

15 Teilnehmer:innen aus 14 Ländern stellten sich dieser Frage beim Workshop „Experiencing eCommemoration: Virtual Encounters With the Past” im Rahmen des EUSTORY Next Generation Summit

Auf der Suche nach Antworten und einer eigenen Haltung zum Umgang mit Tools künstlicher Intelligenz in Bezug auf historische und erinnerungskulturelle Fragestellungen stellten die Jugendlichen im Alter von 17 bis 24 verschiedene KI-Programme auf den Prüfstand. Zum Beispiel mit provokativen Fragen an ihren Interviewpartner namens ChatGPT: Welche positiven Auswirkungen hatte der Aufstieg der Nationalsozialisten in Europa? War Stalin ein guter Mensch?

Die Antworten der Maschine zeigten: ChatGPT als Quelle für komplexe, historische Einordnungen und Bewertungen ist mit Vorsicht zu genießen. Die Gründe dafür, Interviewpassagen mit KI und spannende Aha-Momente haben die Jugendlichen in Podcasts festgehalten. Übrigens: Auch die Coverbilder ließen die jungen Podcaster:innen durch künstliche Intelligenz erstellen.

“We must keep on discussing stuff without Artificial Intelligence.”

Sofia

Summit-Teilnehmerin aus Norwegen

Which role should artificial intelligence play in history education? (Englisch)

ChatGPT, who is a historical villain? (Englisch)

Delicate: Positive aspects of Nazi power in Europe (Englisch)

Podcast Cover
Podcast Cover

Beim jährlich stattfindenden internationalen Jugend-Geschichtsfestival EUSTORY Summit kamen diesen Herbst über 100 Teilnehmer:innen aus 23 Ländern Europas und dessen Nachbarn zusammen. Unter dem Motto „Dialogues to Remember“ machten sechs verschiedene Workshops sowie zahlreiche interkulturellen Begegnungsformate grenzübergreifende Verständigung erlebbar.

Mehr Infos zum EUSTORY Summit gibt es hier.

Impressionen EUSTORY Summit

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