Weggesperrt
Warum Gefängnisse niemandem nützen

Wem nützen Gefängnisse und wo richten sie Schaden an? Der Rechtsanwalt und ehemalige Gefängnisdirektor Thomas Galli zeichnet ein differenziertes Bild des Strafvollzugs und zeigt Alternativen zu sinnlosen Haftstrafen auf.
Unbestreitbar gibt es ein Bedürfnis der Gesellschaft nach Strafe: Wer gegen Gesetze verstößt, soll nicht ungeschoren davonkommen. Den Täter zur Verantwortung zu ziehen, ihn zur Reue anzuhalten, abzuschrecken, den Opfern Genugtuung zu verschaffen und die Gesellschaft vor Gefahren zu schützen – das sind die Hoffnungen, die sich an Gefängnisstrafen knüpfen. Aber aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung weiß Thomas Galli: Selten wird auch nur eins dieser Ziele erreicht.
In seiner Streitschrift fordert er daher den weitgehenden Verzicht auf Haftstrafen. Anhand vieler Beispiele aus seiner Praxis zeigt Galli, welche Alternativen bereits existieren, und diskutiert, wie wirkungsvolle Prävention, wie aber auch alternative Überwachung z. B. mittels elektronischer Fußfesseln funktionieren könnte. Den Täter-Opfer-Ausgleich und die Idee der Sühneleistung etwa durch soziale Arbeit beschreibt Galli als Möglichkeit, die Schuld gegenüber Opfern und Gesellschaft abzutragen.
Notorische und hochgefährliche Straftäter sollten auch weiterhin inhaftiert werden, argumentiert Galli, doch für alle anderen brauchen wir einen alternativen, wirkungsvollen Strafvollzug. Welche Schritte dafür nötig sind und wie die Gesellschaft von weniger Gefangenen profitiert, zeigt er in diesem engagierten Buch.
Informationen
Pressestimmen
Kritisch Lesen, 12.01.21
FAZ - Einspruch, 22.12.2020
Forensik, 2020
Kontext Wochenzeitung, 25.11.20
ZDF, 17.11.20
Blickpunkte, 09.11.20
volkmarschoeneburg.de, 02.11.20
Moment, 19.10.20
ARD Audiothek, Podcast, 24.09.20
Augsburg TV, Stadtgespräch, 19.09.20
Deutschlandfunk Kultur, Im Gespräch, 18.09.20
Augsburger Allgemeine Podcast, 17.09.20
München TV, Youtube, 10.09.20
Psychologie heute, 04.09.20
kriminalakte.com, 25.08.20
Augsburger Allgemeine, 31.08.20
Republik, 29.07.20
Deutschlandfunk, Aus Kultur und Sozialwissenschaften, 20.08.20
Spiegel, 27.05.20
Blog: Kriminalakte, 23.03.20
Die Welt, 18.08.20
Süddeutsche Zeitung, 26.07.20
Deutschlandfunk Kultur, Lesart, 25.07.20
Neues Deutschland, 04.07.20
3sat Kulturzeit, 03.07.20
BR 24 Kultur, 02.07.20
Badische Zeitung, 01.07.20
FAZ, 30.06.20
rbb InfoRadio, 27.06.20
perspective-daily.de, 17.06.20
(PDF)
AndersOrt (Kath. Seelsorge bei der JVA Meppen), 2020/I
(PDF)
hr1, 10.06.20
Bayern 2, kulturWelt, 08.06.20
Münchner Abendzeitung, 08.06.20
WDR 3, Kultur am Mittag, 03.06.20
spiegel.de, 29.05.20
gefängnisseelsorge.net, 25.05.20
Die Zeit, 14.05.20
WDR 5, 11.05.20
Deutschlandfunk Kultur (Antwort zum Interview vom 10.05.20), 11.05.20
Deutschlandfunk Kultur (Interview), 11.05.20
BR Eins zu Eins. Der Talk, 11.04.20
Über Thomas Galli

Thomas Galli studierte Rechtswissenschaften, Kriminologie und Psychologie. Ab 2001 war er im Strafvollzug tätig, 2013 wurde er Leiter der JVA Zeithain, 2015 für mehr als sechs Monate zusätzlich Leiter der JVA Torgau. Daneben publizierte er über Fragen der Kriminologie und des Strafvollzugs. Galli war Mitglied des Kriminalpräventiven Rats der Stadt Dresden sowie Vertreter Sachsens bei der Bundesvereinigung der Anstaltsleiter. Seit Oktober 2016 ist er als Rechtsanwalt in einer Sozietät in Augsburg tätig. Er veröffentlichte mehrere Sachbücher zum Thema Gefängnis; im Mai 2020 erschien »Weggesperrt. Warum Gefängnisse niemandem nützen« in der Edition Körber.
Stand: 05.08.2020