Der demografische Wandel ist auch die Basis für Kasts Plädoyer für lebensphasenorientiertes Arbeiten. Wir lebten länger, so der heute freiberufliche Demografieberater, und also müssten wir auch länger arbeiten. »Das schaffen wir aber nur mit Auszeiten«. Und mit einem Renteneintritt mit 70 oder älter? Auch in dieser Frage plädiert Kast für Flexibilität und Selbstbestimmung. »Feste Altersgrenzen sind falsch. Die Menschen sollten wählen dürfen«.
Rudolf Kast ist als Experte für flexible Arbeitszeitsysteme im demografischen Wandel schon seit Jahren ein Partner der Körber-Stiftung, zum Beispiel bei der Ideentour »Länger leben, länger arbeiten« für Unternehmen 2014. Die Aussagen oben entstammen der gemeinsamen Veranstaltung von NDR Info und Körber-Stiftung »24 Stunden flexibel = immer arbeiten?«, die am 25. April 2016 im KörberForum stattfand. Unter der Moderation von Verena Gonsch, NDR Info, diskutierten mit Rudolf Kast über flexible Arbeitszeiten und neue Arbeitsbiografien: die Betriebsratsvorsitzende im Daimler-Werk Berlin Ute Hass, Stefanie Lohaus, Zeit-Kolumnistin und die von ihrem Boot in der Karibik zugeschaltete Grafikerin Esther Gonstalla.
Rudolf Kast begleitet als Vorstandsvorsitzender des Demographie-Netzwerks ddn bundesweit Unternehmen und Arbeitgeber im demografischen Wandel – mit den Schwerpunkten lebenslanges Lernen, flexible Arbeitszeitsysteme und Gesundheitsmanagement. Er ist selbständiger Berater für Personalmanagement und Karriereentwicklung. Von 1995 bis 2010 war Kast Personalchef der Schwarzwälder Sick AG und wurde für seine zukunftsorientierte Personalarbeit mehrfach ausgezeichnet.
Die Veranstaltung mit Rudolf Kast im KörberForum am 25. April ist Teil des Fokusthemas »Neue Lebensarbeitszeit« der Körber-Stiftung. Die Stiftung lädt Experten und Öffentlichkeit dazu ein, über Arbeits- und Rentenfragen, Generationengerechtigkeit, Zeitsouveränität in der Arbeitswelt und Biografien im demografischen Wandel abseits der ritualisierten Debatten zu diskutieren.
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