Gebundenes Leben mit Kateryna Mishchenko und Karl Schlögel
Foto: Claudia Höhne

Gebundenes Leben: Zusammenhalt unter Beschuss

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Die Widerstandskraft der Ukrainer:innen ist bemerkenswert. Welche Rolle spielen das bürgerschaftliche Selbstverständnis und die Vergangenheit des Landes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Mit der Publizistin Kateryna Mishchenko und dem Historiker Karl Schlögel spricht Joachim Telgenbüscher.

Seit Februar 2022 herrscht in der Ukraine der Ausnahmezustand. Während Russland kontinuierlich Ziele im Land angreift, bleibt die ukrainische Gesellschaft standhaft und zeigt einen bemerkenswerten Zusammenhalt. Wie lässt sich diese enorme Widerstandskraft der Zivilbevölkerung erklären?

Wer Erklärungen sucht, wird bei einem Blick in die Geschichte der Ukraine fündig: Geprägt durch jahrhundertelange Einflüsse großer Imperien, brachte das 20. Jahrhundert Verwüstungen und Hunger durch sowjetische Gewaltherrschaft, Grenzverschiebungen, flächendeckende Vernichtung und Zerstörung durch nationalsozialistische Besatzungs- und Tötungspolitik.

Noch vor dem endgültigen Zerfall der Sowjetunion im Dezember 1991 erklärte sich die Ukraine für unabhängig und machte sich auf den – nicht immer konfliktfreien – Weg demokratischer Erneuerung. In der Orangenen Revolution 2004 und in den Protesten auf dem Maidan knapp zehn Jahre danach formulierten die Bürger:innen des Landes ihre Forderungen nach Demokratie und Freiheit und wandten sich klar gegen Korruption und Einflussnahme aus Russland. Das Putin-Regime reagierte 2014 mit der Annexion der Krim und einem Krieg im Donbas.

Fest steht: Mit dem russischen Überfall haben sich drängende Fragen auch für die deutsche Gesellschaft ergeben: Welche Rolle spielt das bürgerschaftliche Selbstverständnis für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Ukraine? Wie prägt die Vergangenheit heute die Gegenwart eines Landes? Und welche Verantwortung ergibt sich daraus für Deutschland in Zeiten des russischen Krieges? 

Ein Gespräch mit der Publizistin Kateryna Mishchenko und dem Historiker Karl Schlögel. Es moderiert Joachim Telgenbüscher, Redaktionsleiter GEO EPOCHE.  
 

Die vierteilige Reihe „Gebundenes Leben“ in Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg setzt sich mit Widerstand und Resilienz, Emotionen, Gewalt und Grenzen in verschiedenen Kontexten des Krieges und Friedens auseinander.

  • Kateryna Mishchenko ist Essayistin, Übersetzerin und Mitbegründerin des unabhängigen Verlags Medusa in Kyjiw. Sie arbeitete als Dolmetscherin für Menschenrechtsorganisationen und war Mitbegründerin der Zeitschrift Prostory. Ihre Essays erscheinen in internationalen Zeitschriften und Anthologien, zuletzt in "Aus dem Nebel des Krieges: Die Gegenwart der Ukraine", gemeinsam herausgegeben mit Katharina Raabe (Suhrkamp, 2023). Seit 2022 ist sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

  • Karl Schlögel ist Historiker und Publizist, Professor em. der Europa Universität Viadrina Frankfurt an der Oder. Studium in Berlin, Moskau und Leningrad. Forschungsaufenthalte in Uppsala, Budapest, Oxford, Los Angeles. Zahlreiche Auszeichnungen. Unter seinen Publikationen: Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen (2015/2022), Das Sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt (2017). Im Herbst 2023 erschien sein neuestes Werk: American Matrix.

  • Joachim Telgenbüscher ist Journalist in Hamburg und leitet seit Oktober 2020 die Redaktion des Geschichtsmagazins GEO EPOCHE. In seiner Freizeit betreibt er den historischen Twitter-Account „Verrückte Geschichte“ mit derzeit ca. 200.000 Followern.

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