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Hamburger Horizonte: Artenschwund auf dem Acker

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Im Eiltempo verschwinden immer mehr heimische Tiere und Pflanzen auf deutschen Äckern. Wie muss eine Landwirtschaft aussehen, die die Artenvielfalt nicht weiter zerstört? Es diskutieren der Biologe Josef Settele, die Agrarwissenschaftlerin Kathrin Muus und der Politiker Michael Marahrens.

Aufgrund der modernen Landwirtschaft schwinden die Artenvielfalt und Bestände heimischer Tier- und Pflanzenarten rapide. Um wirtschaftlich rentabel zu bleiben, stehen die Betriebe seit Jahrzehnten unter dem Druck, ihre Erträge zu steigern. Durch den Einsatz von Pestiziden, die Ausweitung von landwirtschaftlichen Flächen sowie den Anbau von Monokulturen nimmt die Biodiversität auf dem Land drastisch ab.

Insbesondere Vögel und Insekten sind stark betroffen. Da bestäubende Insekten und andere Organismen wichtige Funktionen im Ökosystem erfüllen, ist die Landwirtschaft wiederum auf den Erhalt der Artenvielfalt angewiesen. Nachhaltige Praktiken wie ökologische Anbaumethoden und die Reduzierung von Chemikalien tragen also auch zur Sicherung der Ernährung bei.

Doch können wir ausreichend Nahrungsmittel produzieren, wenn ausschließlich biodiversitätsfördernd angebaut wird? Folgt aus der Agrarwende zwingend eine Ernährungswende? Und inwiefern kann das Umlenken von Agrarsubventionen dazu beitragen, die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu schützen? Darüber diskutieren der Biodiversitätsforscher Josef Settele, die Agrarwissenschaftlerin Kathrin Muus und der Politiker Michael Marahrens. Es moderiert Tanja Busse.

Diese Veranstaltung ist Teil der Hamburger Horizonte 2023, die sich unter dem Titel „Bedrohte Vielfalt“ mit dem weltweit voranschreitenden Artensterben beschäftigen. Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Veranstaltung auch in deutscher Gebärdensprache
Anmeldung für Gehörlose erforderlich unter veranstaltungen@koerber-stiftung.de

  • Michael Marahrens ist seit 2022 Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Als studierter Agrarwissenschaftler und promovierter Veterinärmediziner war er am Aufbau einer Beratungsfirma für Tierschutz beteiligt, bevor er nach Tätigkeiten am Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Institut für Tierschutz und Tierhaltung des Friedrich-Loeffler-Instituts ins Landwirtschaftsministerium wechselte.

  • Kathrin Muus ist studierte Agrarökonomin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Thünen-Institut für Betriebswirtschaft. Sie ist auf einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb aufgewachsen und war bis zum Jahr 2022 Bundesvorsitzende beim Bund der Deutschen Landjugend und Mitglied in der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung. Für ihre Arbeit in der Kommission wurde sie mit dem Ehrenpreis des Deutschen Umweltpreises 2022 und der Professor-Niklas Medaille des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgezeichnet.

  • Josef Settele arbeitet am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle/Saale, wo er das Department „Naturschutzforschung“ leitet. Er ist promovierter Agrarwissenschaftler und Professor für Ökologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seinen Forschungsschwerpunkt Insektenkunde hat er stets eingebettet in Analysen von Landnutzungssystemen – sowohl im Hinblick auf landwirtschaftliche Produktion als auch Schutz der Artenvielfalt.

  • Tanja Busse studierte Journalistik und Philosophie in Dortmund, Bochum und Pisa. Sie volontierte beim Westdeutschen Rundfunk und ist Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Nach ihrer Promotion war sie bis 2003 Redakteurin beim WDR, seitdem ist sie freiberuflich als Moderatorin, Autorin und Journalistin tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen und Preise. Zuletzt veröffentlichte sie „Die Wegwerfkuh“ (Blessing 2015) und „Das Sterben der anderen. Wie wir die biologische Vielfalt noch retten können“ (Blessing 2019).

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